Auch du wärst gerne selbstbewusster, wünschst dir mehr Selbstvertrauen bzw. ein selbstsicheres Auftreten. Aber was ist das eigentlich genau, was hat es mit dem Selbstwertgefühl und dem Selbstrespekt auf sich - und wo liegen die Unterschiede? Bevor wir uns nun in tiefenpsychologischen Definitionen verlieren, fasse ich die verschiedenen Selbst-Wahrnehmungen lieber in einem schneller zum Ziel führenden Begriff zusammen: der mentalen Stärke.
Weil es gar nicht so einfach ist, sich in diesem elementaren Bereich der eigenen Persönlichkeit Defizite bewusst zu machen, sollten wir zunächst einmal einem anderen vielzitierten aber fast schon dämonisierten Begriff den Schrecken nehmen: dem Minderwertigkeitskomplex. Wir alle haben ihn, und üblicherweise nicht nur einen - nur leider ist er so negativ behaftet, dass es niemand gerne zugeben möchte (weder sich selbst noch anderen gegenüber). Dabei ist es fast unmöglich, völlig untraumatisiert aufzuwachsen - wir leben nun einmal nicht in einer perfekten Welt, in der wir jeden noch so kleinen Rückschlag, jeden Misserfolg sofort intensiv aufarbeiten könnten, um dann gestärkt daraus hervorzugehen. Und so schieben wir diese unangenehmen oder zuweilen sogar schrecklichen Erfahrungen unter einen dicken Teppich und vermeiden wenn möglich die Auseinandersetzung mit diesen negativen Gefühlen und daraus resultierenden Ängsten.
Gesundheit und Fitness sind ganz wichtige Bestandteile eines glücklichen Lebens. Auch wenn äußere Umstände es erschweren können, solltest du es immer als Verpflichtung dir selbst gegenüber empfinden, deine Physis möglichst positiv zu beeinflussen. D.h. auf deine Ernährung zu achten und ausreichend Bewegung/Sport in deinen Alltag zu integrieren. Ausreden gibt es genug - nur die wenigsten halten einer ehrlichen und kritischen Prüfung stand. Häufig vertuschen sie nur den fehlenden Willen, sich aus der Komfortzone heraus zu bewegen. Einem ähnlichen Zweck dient übrigens auch die verharmlosende Bezeichnung "innerer Schweinehund" - sie soll Verständnis erzeugen, sei es anderen gegenüber oder dem eigenen schlechten Gewissen.
Besondere Aufmerksamkeit verlangt in diesem Zusammenhang eine körperliche Beeinträchtigung oder Behinderung. Es gibt Fälle, in denen dieser Umstand über die motorische Einschränkung hinaus benutzt wird, um die oben genannten Ausweich-Mechanismen zu unterstützen. Und weil die politische Korrektheit einer entlarvenden Betrachtung dieser Möglichkeit im Wege steht, ist die Trägheit doppelt schwer zu überwinden und erhält auch selten Ansporn von außen. Natürlich sollte niemand gegen einen ärztlichen Rat seine gesundheitliche Situation gefährden oder Schmerzen in Kauf nehmen. Aber es ist in jedem Fall sinnvoll, mit großer Motivation nach einer schonenden und verträglichen Aktivität zu suchen, die eine vorhandene Beeinträchtigung nicht verschlimmert und der allgemeinen Fitness bzw. Beweglichkeit dient, soweit eben möglich.
Wofür es definitiv keine vernünftige Ausrede gibt, ist die bei vielen Menschen vorhandene Differenz zwischen dem Wunschgewicht und der Zahl, die von der Waage angezeigt wird. Das Betreten einer Waage zu vermeiden, hilft zwar beim Verdrängen - aber es gibt immer noch Spiegel oder auch die Sorte Mensch, die sich der üblichen gesellschaftlichen Konvention des geheuchelten Kompliments nicht unterordnen will. Bisher kapituliert die Wissenschaft vor der Frage, warum jemand über eine korrekte Bezeichnung seiner Körperform (z.B. "etwas rundlich um die Hüften") schwer beleidigt ist und lieber den Absender der Botschaft verurteilt, anstatt seine eigene Undiszipliniertheit. Tatsächlich ist die Antwort relativ offensichtlich - aber vorher bekommst du noch schnell Gelegenheit für eine Standortbestimmung.
Die Welt braucht ganz sicher nicht noch einen Beziehungsratgeber. Daher beleuchten wir hier einen speziellen Aspekt der Beziehung - nämlich ihr (ungewolltes) Ende. Nie hat die folgende Weisheit besser ihre Wirkung entfalten können als in dieser Situation:
Wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich immer auch eine andere.
(Autor unbekannt)
Dieser Hinweis findet sich in vielen Formen in Religion, Philosophie und sogar der Wissenschaft (Psychologie/Psychoanalyse). Es geht darum, sich den Aufs und Abs (fernöstlich: Jin und Jang) des Lebens nicht zu widersetzen, sondern in jedem Scheitern, in jedem Verlust auch eine Chance bzw. einen Neuanfang zu sehen. Leider wurde diese fundamentale Erkenntnis in den letzten Jahrzehnten so inflationär in tausenden von Veröffentlichungen verbreitet (vom spirituellen Buch bis zur Kummerkasten-Ecke einer Modezeitschrift), dass sie mittlerweile keine Wirkung mehr erzielt - falls sie das überhaupt je getan hat. Denn in der Regel ist eine seelische Verletzung durch Worte kaum zu heilen. Es gibt aber auf jeden Fall zwei Verbündete: die Zeit (ok, das ist ein schwacher Trost) und ein Netzwerk von Freunden. Nicht selten hat allerdings genau dieses während einer längeren Beziehung kräftig gelitten und ist womöglich gar nicht vorhanden. Für diesen Fall sollen diese Seiten kurzfristig Erste Hilfe leisten, mittelfristig einige Techniken zur Selbstheilung vermitteln und langfristig helfen, die eigenen inneren Baustellen anzugehen, bevor man sich in das nächste Abenteuer stürzt. Soviel sei schon an dieser Stelle verraten: man kann sich dauerhaft vor dieser Art von Verletzung schützen, auch ohne sich auf eine einsame Insel zurückzuziehen. Die Frage, die auf den richtigen Weg führt, lautet: Warum glaube ich, ohne einen anderen Menschen nicht vollständig zu sein?