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Intrinsische Motivation

Intrinsische Motivation

Für die folgende kleine praktische Übung überlege bitte sehr gewissenhaft, welches deine obersten Prioritäten im Leben sind. Nicht in einem speziellen Bereich deines Lebens und nicht jetzt gerade aktuell, sondern insgesamt - das große Ganze betrachtend. Denke nicht darüber nach, was jetzt politisch korrekt oder taktisch sinnvoll sein könnte, sondern schreibe intuitiv mit jeweils einem oder wenigen Stichworten was dir das Wichtigste bzw. Zweitwichtigste etc. ist. Je ernsthafter du diese Übung durchführst, um so größer ist der Nutzen, den du daraus ziehen kannst. Keine Sorge, die Daten werden nicht gespeichert.

Priorität #1:


Priorität #2:


Priorität #3:


Priorität #4:


Priorität #5:


Intrinsische Motivation, Teil 2

Die kleine Übung mit den Prioritäten funktioniert nicht unter allen Umständen. Wenn du beim Ausfüllen abgelenkt warst, oder eigentlich gar keine Lust auf so eine blöde Übung hattest, ist das Ergebnis nicht unbedingt verwertbar. Sie hat aber das Potential, dir vor Augen zu führen, was wirklich für dich zählt. Natürlich ist das nur spannend, wenn du es nicht ohnehin schon wusstest. Wenn es für dich nichts Besseres und Befriedigenderes gibt, als Blockflöten aus Naturholz zu schnitzen, dann hast du bereits deine Berufung gefunden. Ob du daraus einen Beruf machen kannst, mit dem du deinen Lebensunterhalt verdienst, ist dann gar nicht so entscheidend. Der Weg zum Glück führt für dich über die Blockflöten und du kannst dich "nebenbei" in einem nine-to-five Job auf den Feierabend freuen. Selbst wenn du in diesem Job außerordentlich erfolgreich sein solltest, wird dich das nicht wirklich glücklich machen. Du bist "bei dir", wenn du eine Blockflöte schnitzt und dich über das Ergebnis freust. Es ist übrigens sehr wahrscheinlich, dass deine Leidenschaft auch auf deinen Job ausstrahlt und dich dadurch indirekt erfolgreicher macht, auch wenn du dort nicht die Erfüllung findest.

Falls du deine Bestimmung noch nicht gefunden UND die Übung mit einer gewissen Ernsthaftigkeit durchgeführt hast, solltest du dir deine Prioritäten-Liste sehr genau anschauen. Die Chancen stehen gar nicht schlecht, dass darin mehr oder weniger deutlich die Antwort zu finden ist. Die Liste hat übrigens "nur" 5 Punkte, da ab Position 6 nichts mehr die Macht hat, dich wirklich und nachhaltig zu begeistern. Schon bei den Nummern 4 und 5 handelt es sich wahrscheinlich eher nicht um Themen, die dich so fesseln, dass du nachts nicht schlafen kannst. Wichtig sind die obersten 3 Prioritäten. Nun könnte man fragen: warum kürzen wir das Ganze nicht ab und schauen uns sofort und ausschliesslich die Nr. 1 an? Das hängt damit zusammen, dass viele Menschen reflexartig dazu tendieren, ganz oben Begriffe wie "Gesundheit" und "Glück" zu platzieren. Und wenn sich auf Rang 3 dann noch etwas ähnlich schwammiges wie "Erfolg" findet, muss man doch auf Punkt 4 oder 5 ausweichen. Sollte sich auch dorthin nichts konkretes, greifbares verirrt haben, ist auch das eine wertvolle Erkenntnis: du hast "dein Ding" noch nicht gefunden. In diesem Fall habe ich eine ganz einfache Empfehlung für dich: begib dich auf die Suche. Wenn du nichts findest, nimm dir eine Auszeit und geh auf Reisen. Es ist wichtig, das du etwas hast, mit dem du dich aus einem inneren Antrieb heraus beschäftigst.

Intrinsische Motivation, Fazit

Wenn du etwas aus tiefstem Herzen und mit Leidenschaft tust, entsteht daraus eine Befriedigung, die nicht von äußeren Einflüssen abhängig ist. Du erkennst es daran, dass es dir nicht so wichtig ist, ob andere Menschen gut finden, was du machst. Natürlich macht alles in der Gruppe noch mehr Spaß, aber du würdest es eben auch alleine machen. Natürlich wäre es toll, wenn du mit deiner Leidenschaft deinen Lebensunterhalt verdienst, aber du würdest es eben auch umsonst tun. Wenn du eine solche Leidenschaft nicht hast, wirst du immer versuchen, Bestätigung und Zuwendung woanders (also von außen) zu bekommen. Du wirst womöglich erfolgreich in einem Job, den du nicht wirklich magst. Du bist hilfsbereit zu Menschen, die diese Hilfsbereitschaft evtl. nicht erwidern würden. Du lebst vielleicht in einer Partnerschaft, die dich einengt oder wo du deinen Partner einengst (oder beides). All das ist keine Katastrophe und eine zeitlang sicherlich zu ertragen. Die wenigsten Menschen führen ein Leben ganz ohne Kompromisse. Aber wenn du dich auf Dauer selbst verleugnest, wirst du unzufrieden und am Ende hast du dein Leben verschwendet. Wenn du deine wahre Bestimmung findest, hast du immer einen Lebensbereich, der dich erfüllt und aus dem du deine Kraft schöpfst. Selbstbewusstsein, Selbstrespekt, Selbstsicherheit, Selbstwert: alles wird positiv beeinflusst und strahlt widerum zurück auf deine Leidenschaft. Quasi nebenbei kann das dazu führen, dass du in dem was du tust, extrem gut bist und andere Menschen inspirierst. Ein bekannter Fußball-Torwart hat es mal folgendermaßen erklärt: "Alle erwarteten von mir, dass ich meinen Kasten sauber halte - die Mitspieler, der Verein, die Fans...der Druck war enorm. Das war mir aber völlig egal, denn mehr als alle anderen wollte ich selbst meinen Kasten sauber halten."

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gnothi seauton